Dr.in Mag.a Cornelia Rieder-Gradinger
Kompetenzzentrum Holz GmbH – Wood K plus
Bereich Massivholz & Holzverbundwerkstoffe
c/o UFT Universitäts- und Forschungszentrum Tulln
Konrad-Lorenz-Straße 24
3430 Tulln/Donau
Tel.: +43 1 58801-166469
E-Mail: c.rieder-gradinger@wood-kplus.at
#Success-Story: Junge Talente erforschen den Werkstoff Holz
Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten des Roh- und Werkstoffes Holz näherzubringen, war Ziel des „Talente regional“-Projekts „Wood be better“. Online, bei Exkursionen und in Workshops erforschten Kinder zwischen 4 und 14 Jahren die vielen Facetten des nachhaltigen Materials.
„Als Forscherin ist mir wichtig, dass man Kindern zeigt, wie spannend der Roh- und Werkstoff Holz ist“, sagt die Mikrobiologin Cornelia Rieder-Gradinger vom Kompetenzzentrum Holz – Wood K plus. Gemeinsam mit Christina Adorjan vom Verein „Technologykids“ hat sie 2020 das Projekt „Wood be better“ ins Leben gerufen. „Die Kinder haben heutzutage viel weniger Bezug zur Natur als früher und wissen oft gar nicht, was Holz alles kann. Mit dem Projekt wollten wir zeigen, was damit machbar ist und wie spannend und lehrreich das sein kann“, so die Projektleiterin.
Vom Labor zum Lasercutter
Zwischen Juni 2020 und Juli 2022 konnten Mädchen und Buben aus Tulln – vom Kindergarten bis ins Mittelschulalter – das Material altersgerecht in Online-Wokshops, bei praxisnahen Exkursionen zu Firmenpartner der Holz- und Klebstoffindustrie und in mehreren Hands-on- und Minds-on-Workshops kennenlernen, erforschen und damit arbeiten. Kindergartenkinder etwa lernten elementare Laborregeln im Umgang mit Holz kennen; Volksschulkinder erfuhren, wie sich Holz biegen lässt, und wie man coole Holz-Anhänger mit dem Lasercutter erzeugt. Ältere Kinder durften mit der Druckfestigkeit von Holz an mechanischen Prüfmaschinen experimentieren und sich an der Konstruktion einer selbsttragenden Leonardo-Brücke versuchen.
"Forschendes Lernen" stand im Zentrum der Projekte von "Wood be better". Fotos: Technologykids
Auch eine Exkursion zum ZOOM-Kindermuseum mit dem Schwerpunktthema „Alles Holz“ war im Programm dabei, hier konnten die Kinder nicht nur spannende Mitmach-Stationen erleben, sondern u. a. auch erfahren, wie man eine Ausstellung konzipiert und aufbaut. Bei der „Langen Nacht der Forschung“ im Mai 2022 experimentierten die Kinder mit verschiedenen natürlichen Klebstoffen, sie durften deren Klebkraft anhand von Holzklötzchen austesten und ihre eigenen „Geheimrezepte“ optimieren. Viele dieser Experimente sind in einem Booklet zum Selbst-Erforschen zusammengefasst (Link am Ende des Textes).
Forschendes Lernen
Der Zugang des „forschenden Lernens“ wurde bei „Wood be better“ großgeschrieben, denn: „Ich finde, dass der Unterricht in den Schulen oft viel zu trocken und theoretisch ist, und dass Kinder beim Lernen Abwechslung brauchen“, so Cornelia Rieder-Gradinger. Ihre Beobachtung im Rahmen des Projekts: „Wenn die Kinder selber etwas erforschen dürfen, sind sie echt mit Begeisterung bei der Sache.“
Die gesamte Wertschöpfungskette
Als Forscherin leitet Cornelia Rieder-Gradinger im Forschungsbereich Massivholz und Holzverbundwerkstoffe bei Wood K plus ein Team, das sich mit den Materialemissionen und Holzinhaltsstoffen beschäftigt. In den Workshops und Aktionen von „Wood be better“ betrachteten sie und die Projektpartner auf altersgerechte Weise die gesamte Holz-Wertschöpfungskette, angefangen vom „Holz als Lebewesen“ über die Holzeigenschaften, die Zerteilung bis hin zu Prozesstechnologie und Materialoptimierung. Besonders wichtig war der Projektleiterin, Holz als innovativen, nachhaltigen und vielseitigen Werkstoff zu vermitteln, der neben den klassischen Holzberufen Förster und Tischler auch moderne Berufe ermöglicht, wie etwa Materialdesigner oder Nachhaltigkeitsmanager. Durch das gemeinsame Arbeiten mit Role-Models bei den Workshops und Exkursionen lernten die Kinder, dass Holzberufe in Forschung und Industrie für alle möglich sind, unabhängig von kultureller Herkunft und Geschlecht.
In einem Folgeprojekt, das für 2023 geplant ist, steht die Bioökonomie im Mittelpunkt – also die Frage, welche fossilen Werkstoffe sich durch Holz ersetzen lassen.
Projektpartner:
- Technologykids Tulln
- BOKU Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
- Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
- Fritz Egger GmbH & Co. OG
- Metadynea Austria GmbH
- ZOOM Kindermuseum